02. Team bilden

(Bild: Julia Meuer / VG Göllheim)
Erfolgreiche KuLaDig-Projektarbeit offenbart sich nicht nur in den freigegebenen KuLaDig-Objektbeiträgen, sondern auch in den Strukturen und Netzwerken, die in einem Ort durch die gemeinsame Arbeit entstehen. In dieser Kachel stellen wir vor, wie man beim Zusammenstellen eines Teams im Ort vorgehen kann.

In der Arbeit mit KuLaDig geht es nicht nur um das Verfassen von Beiträgen, sondern auch um das Schaffen von Netzwerken im Ort und die örtliche Sichtbarmachung der digitalen Inhalte. Aus diesem Grund bietet es sich an, folgende Personengruppen in die Projektarbeit mit einzubinden:

  • Personen aus der kommunalen Politik bzw. der Stadt- oder Gemeindeverwaltung
  • Personen mit besonders ausgeprägtem Wissen über das spezifische kulturelle Erbe (z.B. Ortschronist:innen, Museumsleiter:innen, Historiker:innen, Zeitzeug:innen etc.)
  • Personen aus dem Bereich Tourismus / Stadtmarketing / Citymanagement
  • Personen mit medienpraktischen Kompetenzen

Von Vorteil ist es, Personen aus verschiedenen Generationen, Professionen und Herkünften im Team zu vereinen, um eine möglichst breite Perspektive und Expertise zu bündeln – auch im Hinblick auf die spätere Verwertung.

Personen aus der kommunalen Politik bzw. der Stadt- oder Gemeindeverwaltung

Eine wichtige Rolle in der Phase der Projekt-Konzeption und der Durchführung nehmen Personen ein, die aus dem Bereich der lokalen Politik stammen und somit die Kommune in der Öffentlichkeit repräsentieren. Dabei kann es sich um Bürgermeister:innen, Beigeordnete oder Mitglieder des Stadtrats handeln. Sie stehen für die Seriosität des Projekts und dienen als „Türöffner“, um weitere Personen zur Mitarbeit zu bewegen und schaffen öffentlich Vertrauen. Womöglich können sie auch die Finanzierung des Projekts im Rahmen der Gremien unterstützen oder Förderanträge auf den Weg bringen.

 

Personen mit besonders ausgeprägtem Wissen über das spezifische kulturelle Erbe

Ohne das Wissen um die zukünftigen KuLaDig-Objekte können keine Beiträge erstellt werden. Daher stellen die Wissensträger:innen die wichtigste Gruppe in der KuLaDig-Projektarbeit dar. Diese umfasst sowohl Personen, die in oder mit den Kulturlandschaftsobjekten gelebt haben – sprich als Zeitzeug:innen einen persönlichen Bezug haben – als auch Personen, die sich als Ortshistoriker:innen einfach nur sehr gut über die Historie der Objekte auskennen. Auch Personen aus den Bereichen lokale Museen oder Stadtführung lassen sich dieser Gruppe zuzählen, zumal diese auch wissen, wie man Geschichte(n) publikumswirksam vermitteln kann. Das Wissen dieser Menschen kann auf ganz vielfältige Weise die Beiträge bereichern.

 
 
 
Personen aus dem Bereich Tourismus / Stadtmarketing / Citymanagement 
Welche Zielgruppe sollen in erster Linie durch die digitalen Inhalte in KuLaDig erreicht werden und auf welche Weise lässt sich das bewerkstelligen? Bei der Sichtbarmachung der digitalen Inhalte im Ort spielen Touristiker:innen oder Citymanager:innen eine wichtige Rolle, denn häufig bilden die Tourist-Informationen die erste Anlaufstelle für Menschen von außerhalb. Auch verfügen sie häufig über Erfahrungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Informationsvermittlung. Wichtig ist dieses Wissen insbesondere in der Verwertungsphase, also bei der Sicht- und Nutzbarmachung der KuLaDig-Einträge.

Personen mit medienpraktischen Kompetenzen 

Im Rahmen des Landesprojekts unterstützen die Projektleitung und studentische Teams die Kommunen bei der Produktion von Medienbeiträgen in Wort, Bild und Ton. Wenn Kommunen eigenständig mit KuLaDig arbeiten möchten, ist eine medienpraktische Expertise im Team von besonderer Bedeutung. Anschauliche Wissensvermittlung ist mehr denn je auf Medien angewiesen, von der Fotografie und Audioaufzeichnungen über Video bis hin zu Drohnenaufnahmen, 360-Grad-Aufnahmen, Augmented Reality oder 3D-Rekonstruktionen. Was man an Kenntnissen benötigt oder extern organisieren sollte, hängt freilich immer vom konkreten Projekt ab. Vieles kann man heute schon in sehr guter Qualität mit einem Smartphone oder einer handelsüblichen Spiegelreflexkamera selbst erstellen und mit kostenlosen Programmen nachbearbeiten (ausführlich dazu das Kapitel „Medien produzieren“).

KuLaDig-Kompetenzzentrum

Handelt es sich beim KuLaDig-Kompetenzzentrum auch nicht um ein Mitglied Ihres kommunalen Teams, wird Ihnen diese Fachstelle mit ihrer Erfahrung und dem technischen Know-How in vielen Fragestellungen behilflich sein. Binden Sie daher das Kompetenzzentrum schon früh in Ihre Konzepterstellung ein.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Kompetenzzentrums.

Kontakt:
Christine Brehm
KuLaDig-Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz
Friedrich-Ebert-Str. 14
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321/99-2228

Christine.Brehm(at)sgdsued.rlp.de

(Bild: Jon Tyson / Unsplash)

Folgende Fragen helfen Ihnen …

…in der Phase der Teambildung:

  • Wer im Ort verfügt über gute Netzwerke?
  • Wer im Ort engagiert sich bereits?
  • Wer im Ort verfügt über Wissen zur lokalen Geschichte?
  • Wer im Ort interessiert sich für das kulturelle Erbe?
  • Wer kann spezifisches Wissen zu einem oder zu mehreren Objekten beisteuern?
  • Macht es Sinn, darauf aufbauend ‚Objektpatenschaften‘ zu organisieren?
  • Wer hat eine besondere Expertise im Bereich der Medienproduktion?

… in der Phase der Teamkonsolidierung:

  • Was muss getan werden, um Strukturen und Verbindlichkeiten im Projekt zu schaffen?
  • Wer leitet das Projekt im Ort und steht als Ansprechpartner nach außen bereit?
  • Was muss getan werden, um die Aktivität dauerhaft aufrecht zu erhalten?
  • Wie findet regelmäßiger Austausch statt?

 

Teambildung

Die Arbeit mit KuLaDig erfolgt häufig ehrenamtlich oder – bei Mitarbeiter:innen der Kommunalverwaltung – zusätzlich zu den ohnehin anfallenden Tätigkeiten. Daher gilt es potenzielle Mitstreiter:innen von der Projektidee und den Vorteilen von KuLaDig als nichtkommerzielle Wissensplattform, die ihre Inhalte dauerthaft und uneingeschränkt verfügbar macht, zu überzeugen. Die Einbindung vieler in das Projekt ist wichtig, da es in KuLaDig um ‚Citizen Science‘, also die strukturierte Beteiligung von Bürger:innen an wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen geht.

 

Teamkonsolidierung

Bilden Sie ein Kernteam, indem Sie alle Menschen zusammenbringen und gemeinsam die Projektidee erörtern. Zumeist fördert der gemeinsame Austausch die persönliche Bindung im Team, gegenüber dem Projekt und führt zu neuen Erkenntnissen. Welche Aufgaben fallen an und wer aus dem Team bringt welche Kompetenzen mit? Schaffen Sie Verbindlichkeiten, indem Sie die Aufgabenverteilung schriftlich fixieren. Eine Person aus dem Team übernimmt die Projektleitung und -koordination und wird durch eine weitere Person als Stellvertreter:in unterstützt. Dabei können einschlägige Erfahrungen in der Leitung und Durchführung von Projekten ebenso hilfreich sein, wie eine gute Vernetzung innerhalb des Teams und Ortes. Verabreden Sie regelmäßige Teamtreffen, um Verbindlichkeiten zu schaffen, den Prozess am Laufen zu halten und die persönlichen Bindungen zu fördern.

 

Teamwork

Nicht in jeder Phase der Projektarbeit werden alle Personen und Kompetenzen gleichermaßen gefordert. Bleiben Sie dennoch stets auf dem Laufenden und bringen Sie sich zu jeder Phase mit ein, erhöht das den Zusammenhalt im Projektteam. Neben dem Kernteam können weitere Personen Ihr Projekt punktuell unterstützen. Dabei kann es sich beispielsweise um Zeitzeug:innen oder Fachleute handeln, die zu bestimmten Aspekten Hinweise geben, die auch multimedial dokumentiert werden können.